Vor einigen Tagen entdeckte ich beim Mittagessen folgendes auf der Speisekarte: „jüdische Karottencrème“.
Was soll ich mir darunter vorstellen? Hatten die Karotten Peot? Oder sind sie beschnitten? Ich hoffe, es gibt keinen libanesischen Humus, dann wird es eng in der Küche. Und was sagt eigentlich der Miesepeter dazu?
Oder jagen sie mir tierischen Schuldgefühle ein, weil ich nicht schnell genug mit dem Studium fertig war und immer noch keinen jüdischen Arzt geheiratet habe? Wie viele Selbstzweifel einem so einen Karottencrème einflößen kann.
Voller Reue und Demut fragte ich den Koch, ob ich mich verguckt habe. Ja habe ich, es heißt „Indische Karottencrème“.
Man Alter, lern‘ Schönschrift.